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Formel Eins: Valencia Test Zusammenfassung

von DonDahlmann
1 Kommentare

Die erste Testrunde der Formel Eins ist vorbei. Viel Aussagekraft hat die Sache aber nicht.

Tests in der Formel Eins sind so eine Sache. Einerseits müssen die Teams schon schauen, wie der Wagen denn nun geht, andererseits will man nicht zu viel verraten. Bestes Beispiel ist der kurze Auftritt des Brawn im letzten Jahr. Beim letztmöglichen Test fuhr man der Konkurrenz aus dem Stand um die Ohren und die Diskussion um den Doppel-Diffusor ging richtig los. Hätte man sich ein wenig zurück gehalten… Aber kann man ein schnelles Auto „einbremsen“ in dem man das Potential nicht aufzeigt? Nein, kann man nicht. Aber man kann mit unterschiedlichen Gewichten anreisen. Die Tests fallen nicht unter die FIA-Regeln, also kann man gewichtsmässig antreten, wie man will. In der Vergangenheit sollen so schon die ein oder anderen Vorstandszeiten erfahren worden sein. Aber wenn man sich die Zeiten genau anschaut, kann man schon das ein oder andere raus lesen.

Der neue Ferrari scheint gut zu gehen. Jedenfalls war man viele Runden problemlos unterwegs und fuhr konstant die schnellsten Zeiten. Nun weiß man allerdings nicht, was genau Ferrari getestet hat. Es gibt ja immer zwei grundsätzliche Wege, wie man an so etwas ran gehen kann und die unterscheiden sich nicht allzu sehr von den Freitagssessions. Man kann a) sehen, das man erst sehen, was das Auto kann um danach die Rennabstimmung zu finden oder b) anders herum. Williams war die letzten Tage auffällig langsam, aber sie haben, laut eigener Aussage, immer mit randvollem Tank gearbeitet. Von Ferrari weiß man nicht, was sie gemacht haben, aber völlig leer waren sie laut der Beobachtungen an der Strecke auch nicht.

Auffällig auch, dass die Sauber (oder BMW-Sauber-Ferrari wie es offiziell heißt) als einziges Team in Schlagdistanz bleiben konnte. Ich habe die Vermutung, dass Sauber und Ferrari in Valencia offenbar Motortests gefahren sind und Rennsituationen zu simulieren. Ferrari und Sauber sind zusammen 1100 Kilometer mehr gefahren, als der Rest, was dafür sprechen könnte, dass man bei Ferrari eventuell auch noch am Verbrauch arbeitet und die Belastbarkeit des Motors testen will. Von daher würde ich die extrem schnellen Zeiten des Ferrari noch sehr skeptisch sehen.

Der Rest des Feldes fuhr ein offenbar konservatives Programm über das man ohne genaue Kenntnis einfach nichts sagen kann. Was die Zeiten des Renault gegenüber des Mercedes wert sind enzieht sich noch jeder Kenntnis. Die gute Zeit des neuen Toro Rosso sollte man wohl unter „leerer Tank“ einordnen.

Interessanter ist da ein Vergleich der Fahrer. Alonso hat Massa im F10 gleich mal 2.5 Zehntel abgenommen, obwohl der zwei Tage mit dem neuen Wagen unterwegs war, der Spanier aber nur einen Testtag hatte. Schumacher schenkte Rosberg 4 Zehntel ein, bei Hamilton und Button waren sogar sieben Zehntel, die der Ex-Weltmeister seinem Nachfolger abgenommen hat. Petrov bekam von Kubica 1.1 Sekunden aufgebrummt, aber den Russen muss man zumindest für den Moment noch entschuldigen, denn es war ja sein erster Einsatz. Barrichello war dagegen nur 2 Zehntel schneller als Hülkenberg, was erstaunlich wenig ist. Nicht vergessen sollte man auch, dass bei Sauber Kobayashi 38Tausendstel schneller war als de la Rosa. Ich glaube, mit dem Japaner haben wir noch viel Spaß.

Die Zeiten aus Valencia

Fahrer Wagen Bestzeit Runden
Fernando Alonso Ferrari F10 1:11.470 min
127
Felipe Massa Ferrari F10 1:11.722 min
226
Kamui Kobayashi BMW Sauber-Ferrari C29 1:12.056 min
96
Pedro de la Rosa BMW Sauber-Ferrari C29 1:12.094 min
154
Lewis Hamilton McLaren-Mercedes MP4-25 1:12.256 min
108
Robert Kubica Renault R30 1:12.426 min
188
Michael Schumacher Mercedes W01 1:12.438 min
122
Jaime Alguersuari Toro Rosso-Ferrari STR5 1:12.576 min
97
Nico Rosberg Mercedes W01 1:12.899 min
158
Jenson Button McLaren-Mercedes MP4-25 1:12.951 min
82
Vitaly Petrov Renault R30 1:13.097 min
75
Rubens Barrichello Williams-Cosworth FW32 1:13.377 min
177
Nico Hülkenberg Williams-Cosworth FW32 1:13.669 min
126
Sebastien Buemi Toro Rosso-Ferrari STR5 1:13.823 min
125
Gary Paffett McLaren-Mercedes MP4-25 1:13.846 min
86

Ab nächste Woche testet der gesamte Zirkus für zwei Wochen in Jerez, dann folgt noch eine Woche Barcelona. Nach Jerez sollte mehr Klarheit herrschen.

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1 Kommentare

Ich 4 Februar, 2010 - 17:24

Mein zwei Erkenntnisse: Massa scheint zum Glück wieder voll da zu sein. Und Schumacher fährt zumindest auf dem Niveau aller anderen. Und das praktisch sofort – erstaunlich! Ob er noch Leistungen bieten kann, die ihn wirklich von einem Heidfeld oder Rosberg abheben, wird man erst im Rennen sehen. Zum Glück wird sie beantwortet werden, selbst wenn der Mercedes nicht um die WM fährt.

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