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DTM: Wann gibt es mal wieder ein Rennen?

von DonDahlmann
14 Kommentare

Ich habe gestern lange über die DTM nach gedacht. Zeit genug hatte man bei dem eher drögen Rennen ja auch zur Genüge. Deswegen gibt es heute keinen Rückblick auf das Rennen, sondern ein paar Gedanken zur Serie.

DTM_OscherslebenDass die DTM ein Problem hat, ist keine neue Erkenntnis. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass die DTM in Deutschland nach der Formel Eins zu bekanntesten und beliebtesten Motorsportserien gehört. Was sicher mit der guten TV-Präsenz und dem noch besseren Marketing der Hersteller zu tun hat. Und damit, dass alle anderen Rennserien in Deutschland, seien sie auch noch so gut, weit unterhalb des Aufmerksamkeitshorizont der Zuschauer ablaufen. Und dennoch – fast jeder, der sich für Motorsport interessiert, zuckt bei der Erwähnung der Serie mit den Schultern. Mit Motorsport habe das nichts zu tun, raunte mir neulich ein VLN-Pilot zu, den ich zufällig am Ring traf. Und wer gestern das DTM-Rennen mit jenen der BTCC verglichen hat, der konnte nur zu einem ähnlichen Schluss kommen. Während in England die Fetzen flogen und man in Millimeterarbeit die Farbe an der Stoßstange des Gegners erkundete, war in der DTM nur wenig los. Woran liegt es, dass die Serie bei vielen Fans so einen schlechten Stand hat?

Die Zutaten der Serie stimmen eigentlich. Die Wagen sehen nicht schlecht aus, wenn man mal von der drei Millionen Zusatzflügeln absieht, die V8 Motoren klingen gut und machen Spaß. Die Serie ist technisch auf einem hohen Niveau und sie ist vor allem auf Grund des Reglement sehr ausgeglichen. Die Zeitabstände bewegen sich im Bereich von Hundertsteln und manchmal geht es enger zu, als in der Formel Eins oder anderen Sportarten. Und doch läuft so viel schief:

1. Die Teams
Die Serie wird von Mercedes und Audi dominiert. Das ist an sich kein Problem. Die V8 Supercars in Australien besteht nur aus Holden und Ford, die NASCAR würde auch dann funktionieren, wenn nur noch Ford gegen Chevy fahren würde. Die Teams in der DTM sind aber nicht unabhängig. Sie bekommen das Material von den Herstellern, die sich das einiges kosten lassen. Also stehen die Teams, egal ob sie HWA, Phönix oder Rosberg heißen, unter dem Einfluss der Hersteller. Und die bestimmen, wie ein Rennen auszugehen hat und welcher Fahrer auf welchem Platz landen darf. Es gibt keine sichtbare Konkurrenz und dadurch fällt ein wichtiges Element für die Zuschauer und die Fans weg. In den USA fährt Hendrick gegen Stewart-Haas, auch wenn beide Teams bei Chevy sind und Hendrick dem Konkurrenten auch noch Chassis und Motoren liefert. In Deutschland war das auch mal so. Ein paar werden sich zum Beispiel an die legendären Schlachten zwischen dem „Gelo-Team“ (Georg Loos) und „Krämer“ „Kremer“ erinnern. Beides Porsche Teams, und trotzdem bekriegte man sich bei jedem Rennen. Ohne Konkurrenz der Teams fehlt ein wichtiger Bestandteil für eine Serie.

2. Die Wagen
Sie sehen schon gut aus, da kann man nicht meckern. Man würde sich weniger Flügelwerk wünschen, damit die Wagen nicht sofort eine halbe Sekunde langsamer werden, wenn sie vorne rechts mal einen Flap verlieren. Aber das war es auch schon. Das es bei den Wagen letztlich um langweilige Mittelklasse-Fahrzeuge handelt ist halt nicht zu vermeiden. Es geht ja darum, dass man einen Wagen verkaufen möchte, und ein Lotus Cortina aus den 60ern war jetzt auch nicht gerade ein aufregendes Auto, was das Design angeht. Und doch – irgendwas stimmt mit dem Wagen nicht. Vielleicht sind sie einfach zu sehr aufgemotzt und haben etwas von einem Fahrzeug, dass zu lange bei D&W vor der Tür rumgestanden hat. Dazu die erwähnte aerodynamische Empfindlichkeit der Rennwagen. Am Norisring macht das nichts aus, und dann sind die Rennen auch gut, auf allen anderen Strecken wirkt sich die Aerodynmik zu stark aus. Die Wagen müssten also unempfindlicher sein, vielleicht etwas weniger martialisch. Die GT2 ist eine gute Basis, die man sich anschauen kann. Ich kann die Hersteller verstehen, dass sie im Moment nicht ihre Sportwagen verkaufen wollen. Ein Mittelklassewagen ist aus Marketingsicht sinnvoller, aber das sollte kein Problem ein solchen Reglement zu finden.

3. Die Politik
Die DTM ist eine Marketingsserie, keine Motorsportserie. Es geht darum, die neuste Generation von Mittelklassenwagen zu präsentieren, es geht darum, dass Sponsoren sich ein nettes Wochenende machen können. Und dabei soll bitte keiner stören. Und so werden Rennen auf eine Art gestaltet, dass sich am Ende auch keiner unangenehm berührt fühlen soll. Harmlose Rempler, wie der gestern von Ralf Schumacher an Jamie Green, werden mit einer Verwarnung bestraft, Lauda hatte man zuvor, weil er Kathrine Legge bei einem harten Zweikampf zu wenig Platz gelassen hat, mit einer drei Sekunden Strafe belegt. Das man solche Aktionen im Formelsport nicht so gerne sieht, ist aus Sicherheitsgründen verständlich, aber im Tourenwagensport? Da gehört so etwas schon mal dazu. Ein Rennen soll nicht zu einem „Demolition Derby“ ausarten, aber wenn jeder Fahrer vor einem Überholmanöver zurückschreckt, weil er Angst, eine leichte Berührung könne für eine Bestrafung sorgen, kann das auch nicht sein.
Dazu die für alle nicht verständlichen „strategischen“ Entscheidungen, also die Stallregie. Zandvoort war ja nun nicht das erste Rennen, dessen Ergebnis derartig entschieden wurde. So etwas macht den Sport kaputt, zeigt aber auch deutlich, worum es den Herstellern am Ende geht. Das die Marke vorne steht. Die Fahrer haben dabei zu spuren, oder sie können sich eine neue Beschäftigung suchen.

4. Die Strecken
Da kann die DTM nicht direkt etwas für. Es gibt halt nur wenige Strecke, die man in Deutschland nutzen kann. Hockenheim und der Nürburgring gehören nicht zu besten Strecken der Welt, Oschersleben ist nicht schlecht, aber zu eng, der Lausitzring ist etwas gesichtslos (wenn auch nicht schlecht). Den meisten Spaß hat man mit der DTM bezeichnenderweise aber auf dem Norisring, einer vom Layout strunzlangweiligen Strecke. Und das fehlt der Serie. Ein alter Flugplatzkurs, ein Rennen auf dem Sachsenring, ein Stadtkurs. Das würde man sich durchaus wünschen. Und wenn man schon im Ausland fährt, warum nicht auch in Spa? Oder Imola? Ach ja, bis auf Zandvoort und Brands Hatch will da keiner die Serie sehen.

5. Die Fahrer
Nein, kein böses Wort über die Piloten. Die Spannbreite reicht wie in jeder Serie von „Weltklasse“ bis zu „Startplatzfüller“. Die Leistungsdichte der Piloten ist zu dem sehr eng, selbst wenn man ins Hinterfeld schaut. Aber die Fahrer sind in der Serie nicht die Hauptpersonen. Sie sind Markenbotschafter, mehr nicht. Audi ist es letztlich wurscht, ob Ekström oder Scheider gewinnt und ich bin überzeugt, dass man man vor allem bei Abt alle mit gleichem Material ausstattet. Aber in der DTM steht die Marke im Vordergrund, nicht der Fahrer. Beim gestrigen Rennen in Oschersleben fuhren Scheider, Ekström und Tomczyk im Abstand von vier Sekunden hintereinander her. Da kommt schnell der Verdacht auf, dass man sich nach fünf Runden auf ein „Hold Position“ geeinigt hat. Und weil die Fahrer nicht immer dürfen wie sie wollen, bleiben sie eben etwas blass.
Auffällig ist auch: in den letzten Jahren hat sich kein Tourenwagen-As aus anderen Serien in die DTM verirrt. Das Feld füllt man mit dem eigenen Nachwuchs auf, ab und an „kauft“ man sich einen Star wie Schumacher. Niemand aus der WTCC, der BTCC oder anderen Serien ist in der DTM aufgetaucht. Nicht mal aus dem reichhaltigen Reservoir der GT-Piloten. Und kantige Figuren wie Uwe Alzen sind schon lange weg.

Wie soll es weiter gehen?
Die DTM steht vor großen Problemen. Wirtschaftlich und sportlich. Die Wirtschaftskrise hat schon dazu geführt, dass man 2010 mit den Wagen aus diesem Jahr fahren muss. Nicht wenige sehen darin schon einen Vorboten für ein mögliches Ende der Serie. Aber es gibt durchaus Raum für Verbesserungen.

1. Regeln
Schon jetzt bekommt man kaum 20 Autos an den Start, was auch viel damit zu tun hat, dass man sich in Sachen Reglement auf Abwegen befindet. Ein auf die Wünsche der Marken angepasstes GT2 Reglement würde der Serie deutlich helfen. BMW hat ja schon einen Wagen in petto, andere Marken würden sicher Interesse zeigen, wenn man ein Reglement hätte, dass den Herstellern den Einsatz der Wagen mit leichten Modifikationen auch in anderen Serien erlauben würde.

3. Mehr Hersteller
Weil aber die DTM bisher auf ihrem eigenen Reglement beharrt, sagen andere Hersteller reihenweise ab. Toyota (Lexus) wird nicht kommen, Citroen hat sich gerade bis 2011 in der WRC verpflichtet, BMW hat grundsätzliche Schwierigkeiten mit der Serie. Aber nur wenn mehr Hersteller in die Serie kommen, wird sich Spannung und die Konkurrenzsituation verbessern.

4. Privatteams
Mit einem, von mir aus auf die Bedürfnisse der DTM, modifizierten GT2 Reglement würde man auch Anreize für Privatteams schaffen, in die Serie einzusteigen. Und ich meine echte Privatteams, nicht welche die durch die Gnade der Hersteller in die DTM kommen. Auch das würde mehr Salz in die Suppe bringen. In einem wirklich stabilen GT2 Reglement haben dann auch diese Teams Chancen auf einen Sieg. Ein gutes Beispiel ist das mittlerweile ausgereifte Super 2000 Reglement. In der BTCC kletterte gestern ein Privatfahrer aufs Podium. In einem zwei Jahre alten Honda Integra. Aber genau das sind die Dinge, die man als Motorsportfan sehen möchte. Überraschungen, kleine Teams, die plötzlich nach vorne fahren und Fahrer, die einen dritten Platz wie einen Sieg feiern.

Mir ist klar, dass vermutlich nichts von dem passieren wird. Sollte die DTM ihre Regeln nach der GT2 ausrichten, hat man vor allem bei Mercedes ein Problem. Denn Audi hat wenigstens den R8, mit dem in der GT3 Klasse Erfahrung hat. Einen A4 auf GT2 umzubauen sollte kein großes Problem für Abt darstellen. BMW hätte den M3 und der 6er von Alpina (GT3). Mercedes hat nichts. Das wäre also ziemlich teuer.

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Hersteller nicht vom Konzept einer Marketingmeisterschaft abrücken werden. Das ist genau der Grund, warum sie das machen. Wie unangenehm wäre es, wenn man plötzlich von einem Privatteam geschlagen wird.

Aber wie schön wäre es für die Zuschauer und Fans, wenn es wieder eine „richtige“ DTM geben würde. Eine, in der Teams und Fahrer sich einen Namen machen können, in denen der Fahrer im Vordergrund steht und in der die Piloten miteinander kämpfen dürfen, ohne die ganze Zeit auf die Befehle aus dem Funk zu warten.

Und sonst?
Rennbeschreibung des DTM und des BTCC Rennens gibt es morgen beim P1mag. Bilder haue ich nachher noch raus. Dann gibt es auch welche von der BTCC.

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14 Kommentare

Andreas 3 August, 2009 - 18:41

Schön, das trifft es ganz gut.

Stephan Kremer 3 August, 2009 - 19:27

Hallo Ron Dahlmann,

eine sehr gute Analyse der DTM Situation. Vor allem Punkt 3 trifft es genau. Die DTM ist im wesentlichen ein Sponsoren- und Marketingevent, der sich m. M mit C- und D-Promis schmückt. Alles ist bis ins kleinste Detail durchorganisiert, inzwischen wohl auch die „Rennen“. Ein paar kleine Schubser und die Sportkommissare kriegen einen Herzanfall, ist ja schließlich eine Familienveranstaltung….

Ich habe oft überlegt, ob die DTM nicht mal wieder auf dem großen Kurs von Brands Hatch fahren könnte. Oder, wie Du geschrieben hast, in Spa. Ich erinner mich noch so gut an die alten Kreuzritter-Rennen auf dem Ardennenkurs. Doch ich fürchte, die mit Flipperchen zugepflasterten DTM-Kutschen würden in Dingle Dell oder in der Eau Rouge sämtliche Plastikteile abstreifen..

Ich bin überzeugt, die DTM braucht Ende 2010 ein Jahr Denkpause um 2012 mit einem völlig neuen Regelwerk, bei dem auch Privatfahrer realistische Siegchancen haben, neu anzutreten. Die Dominanz der Hersteller auf die Teams muss beendet werden. Allerdings fürchte ich, die Verantwortlichen werden so weiter werkeln und ich werde mich langweilen, wenn die DTM mal wieder TV-Zeit beansprucht. Da steh ich inzwischen lieber früh auf und schau mir die V8Supercars oder die auf hohem Niveau fahrende BTCC an.

Übrigens, die großen Recken aus der DRM-Zeit waren die „Kremer“ Brüder. Bei „Krämer“ denk ich immer an Krämerladen und das war die Truppe damals wahrlich nicht…… :-)

Schönen Gruß aus Düsseldorf

Stephan Kremer

DonDahlmann 3 August, 2009 - 20:08

@ Stephan Kremer:
Stimmt, das mit Kremer, schneller getippt als gedacht.

Aber ich heiße auch Don, nicht Ron :)

Stefan 3 August, 2009 - 20:17

ich halte ja wenig „von früher war alles besser“ … aber nachdem ich alle fett unterstreichen kann, was oben steht muss ich jetzt auch mal sagen ;) .
Wer mal sehen will, wie DTM-Rennen früher abliefen:
http://www.youtube.com/watch?v=bwZCxFNfR7U
… da bekommt man doch als Fan gleich feuchte Augen oder es schläft einem das Gesicht ein, wenn man ein aktuelles Rennen sieht. Ich befürchte nur, dass wir diese Art Rennen, nie mehr auf dem Niveau in der DTM sehen werden.

nona 3 August, 2009 - 20:59

Doch doch, früher war alles besser. :P Zumindest bei der DTM. Man täte gut daran, sich wenigstens an den letzten Jahren der DTM/ITC zu orientieren, die Erfolgselemente von damals zu analysieren und einiges davon auf die heutige DTM zu übertragen, um die Attraktivität zu steigern. Vieles von damals ist heute nicht mehr anwendbar, aber so einiges doch schon noch.

Grundsätzlich wirkt die gesamte Serie in fast jeder Hinsicht einfach viel zu künstlich, im Grossen wie im Kleinen. Zu geplant, zu gestaltet, zu abgesichert, zu sponsorenorientiert. Man hat schon lange nicht mehr den Eindruck, dass dort „ehrlicher Motorsport“ geboten würde, mit Ecken und Kanten und spontanten Wendungen, mit Dramen und Geschichten um Legenden, Underdogs, Erfolge und Niederlagen, die eine Faszination ausüben könnten. Tatsächlich, alles daran wirkt wie eine Marketing- und Promotionveranstaltung, bei der einem -was in der Natur der Sache liegt- eine künstliche Fassade präsentiert und allerlei Irreales vorgegaukelt wird. Ob es nun die bis vor Kurzem üblichen und eher nervigen Promo-Auftritte irgendwelcher Teenie-Bands waren, oder die glattgebügelten Fahrerinterviews abseits ihrer wahren Gemütslage (bloss keine Dissonanzen aufkommen lassen…), oder einfach die Tatsache dass die Autos reine Silhouetten sind (die DTM ist eigentlich keine echte „Tourenwagen“-Serie mehr, lediglich dem Namen nach) – es wirkt einfach nicht mehr „echt“. Und diese mangelnde Attraktivität hat längst unheilvolle Ausmasse erreicht, denn die Serie blutet schon seit Jahren aus (Hersteller und Fahrer wenden sich ab) ohne dass die Lücken mit gleichwertigem oder wenigstens vielversprechendem und entwicklungsfähigem Ersatz wieder geschlossen würden. Hochklassige Fahrer, selbst mittelklassige, sind kaum motiviert, dort zu fahren. Und die meisten derer, die derzeit fahren, dürften wenig Zukunft andernorts haben, und niveaumässig bestenfalls „umsteigen“ können anstatt „aufsteigen“.

Ich 3 August, 2009 - 22:10

Habe auch mal wieder DTM geschaut, und das reicht dann auch erst mal wieder. Reine Zeitverschwendung. Und dabei bot die DTM früher mal fantastischen Motorsport. Wenn man auch sonst nichts ändern kann oder will, sollte man wenigstens die Pflichtboxenstopps abschaffen.

Montoya12 3 August, 2009 - 22:55

Hallo Don

ein super Bericht zur DTM Situation.Der Bericht trifft wie die berühmte Faust auf´s Auge zu.
Bei den Strecken versteh ich nicht wieso man immer die Kurzanbindung
(z.B. Barcelona,Brands Hatch,Nürburgring)fährt.

DonDahlmann 3 August, 2009 - 23:02

Die Kurzanbindung fährt man auch, damit sich die Zuschauer auf alle Tribünen verteilen.

Speedy 3 August, 2009 - 23:40

Allen die die alte, richtige DTM vermissen sei dieses Video ans Herz gelegt, unbedingt in HD schauen.

http://www.youtube.com/watch?v=LD932EEPopg

Verglichen mit dem was die Serie mal war kann man sich für den heutigen Zustand nur in Grund und Boden schämen. Wie im Artikel schon erwähnt ist der sportliche Wert fast gleich null, die restliche Motorsportwelt interessiert sich nicht für die Bohne für die DTM.

Ein Reglement auf GT2-Basis wäre sicher eine prima Idee, wird aber zumindest mit Mercedes nie passieren. Die sind es bis auf die F1 doch gar nicht gewohnt ein Auto nach bestehenden Regeln zu bauen, in der DTM saß man ja immer am langen Hebel.

Schade, eine funktionierende DTM wäre etwas tolles, der aktuelle Zustand ist einfach nur traurig. Beim schauen eines DTM Rennens fühl ich mich immer ein bisschen wie beim Zahnarzt, diese Serie ist einfach unecht, emotionslos und ohne Ecken und Kanten.

aufmerksamer Leser 3 August, 2009 - 23:43

Die DTM steckt momentan in einer Krise, das ist wahrlich nicht abzustreiten. Aber in meinen AUgen sind die Grundzüge des technischen Reglements nahezu perfekt. Da es sich um Prototypen und nicht um auf Rohkarossen basierenden Fahrzeugen handelt, startet jeder Hersteller mit den gleichen Voraussetzungen. Das sollte man beibehalten und nur die Aero einschränken. Wenn man beispielsweise mit GT2-Fahrzeugen fahren würde, müsste man wieder verschiedene Konzepte angleichen, was regelmäßig in die Hose geht. Siehe WTCC, LMS, GT3, ich könnte ewig weiter machen. Mit weiteren Herstellern würden auch die Rennen wieder mehr Würze haben. In der WTCC wird unter den Werksfahrern mindestens ähnlich teamdienlich gefahren, nur hat man dort zum einen 3 Werke und zum anderen die Privatfahrer, was davon ein wenig ablenkt.

aufmerksamer Leser 3 August, 2009 - 23:45

Ergänzung: Mercedes entwickelt im Moment einen GT-Rennwagen auf Basis des neuen SLS.

Montoya42 4 August, 2009 - 13:30

Vielleicht sollte man mal die Comments an die Herren Haug und Ullrich senden.
Die werden sich dann aber sagen auf die paar Fans können wir verzichten.

nona 4 August, 2009 - 17:46

Eher noch als Haug oder Ullrich sollte HWA sich sowas zu Gemüte führen. Aber stimmt schon, echte Motorsportfans sind für die DTM eher verzichtbar als die Menge marginaler Interessierter, die am Sonntagnachmittag massenwirksam erreicht wird; das ist zahlenmässig wichtiger für die Werbewirksamkeit und die Sponsorenbefriedigung. Dass verschiedene Medienvertreter u.A. hier mitlesen ist ja auch schonmal was.

nona 4 August, 2009 - 18:04

Ach ja, unbedingt empfehlen muss man definitiv auch Teil 2 des schon verlinkten DTM-Tributes: http://www.youtube.com/watch?v=xCS7CBcHxtA

Im Vergleich dazu besteht die heutige DTM-Krabbelgruppe aus einem Rudel Altpapiercontainern auf Rädern. Sehr schön auch, mal wieder ein Rennen in Singen zu sehen. Ach ja, früher war’s halt doch besser…

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