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F1 – Rennen könnten verkürzt werden / Einheitsmotoren

von DonDahlmann
14 Kommentare

Im Moment tut sich viel hinter den Kulissen der Formel Eins. Es geht, wie überraschend, ums Geld. Und natürlich darum, dass zu wenig da ist. Die kleinen Teams, also Force India und Williams leiden schon jetzt, bei den Herstellern geht die Angst vor kräftigen Gewinneinbrüchen um, auch wenn man die Formel Eins noch gelassen sieht. Denn Norbert Haug hat recht, wenn er im Spiegel sagt, dass jede weltweite Markenkampagne, mit der man die Reichweite der F1 erreichen will, mindestens so viel kostet, wie das Engagement in der Serie. Trotzdem arbeitet man daran, wie man die Kosten senken und die Rennen verbessern kann. Die Kollegen der MSA haben einen Katalog aufgezeichnet:

Denn dort kann man lesen, was gerade alles in der Planung ist. Zum Beispiel

  • Verkürzung der Rennen auf 250 km
  • Ein Punkt für die schnellste Runde in der zweiten Quali-Session
  • Testfahrten werden reduziert
  • Freitags werden die Tankfüllungen veröffentlicht
  • Motor muss drei Rennen halten
  • Ein Getriebe gleich 10 Wochenenden
  • Radkappen werden verboten

Neben vielen sinnvollen Dingen (Motor, Getriebe, Radkappen) findet sich auch viel Unsinn. Allein die Idee, die Rennen zu verkürzen, ist Quatsch. Mal davon abgesehen, dass ich die Rennen eher länger machen würde, haben sich die 300 Kilometer Rennen bewährt. Will man kürzere Rennen sehen, müsste man zusätzlich ein Sprintrennen am Samstag einbauen, mit dem man die Aufstellung festgelegt wird, oder mittels Reverse Grid auch umgekehrt wird. Das würde mehr Sinn machen, mehr Fahrer in die WM bringen und auch mal die kleinen Teams nach vorne spülen. Bei einem verkürzten Rennen haben die noch weniger Chancen nach vorne zu kommen, als im Moment.

Der Punkt für die schnellste Runde in der zweiten Quali-Session ist genauso ein Blödsinn. In der dritten macht das Sinn, denn hier geht es ja um was. Ihn in der zweiten zu vergeben, ist so sinnlos, dass es schon schmerzt.

F1 – Weitere News
Das Gespenst des Einheitsmotors geht um. Die FIA lotet schon mal aus, wie so etwas aussehen könnte und plant offenbar eine Art „Einheitsmotor“ wie er in der NASCAR üblich ist. In dem man alle Komponenten genau vorschreibt, bleibt dann wenig Platz für die Weiterentwicklung. Das ist meist Quatsch, wie man in der NASCAR auch sehen kann. Die Teams basteln weiter an den Motoren, und wer mehr Geld hat, steckt eben mehr Geld rein. Das ist so weit aus dem Ruder gelaufen, dass die NASCAR zwischen durch die besonders starken Motoren einbremsen muss. Anders wäre das in der F1 auch nicht. Zu dem ist jetzt schon abzusehen, dass Mercedes, BMW, Toyota und vermutlich auch Ferrari keine Lust mehr auf die Formel Eins hätten. Wozu auch, denn der Motor ist nun mal klassischerweise das Unterscheidungsmerkmal in der F1. Aber ich würde mir da auch nicht allzu große Sorgen machen, denn als Termin hat die FIA 2013 genannt. Da steckt vermutlich viel Politik hinter und die FIA will mit der Drohung nur erreichen, dass die Teams an anderer Stelle einknicken. Vermutlich bei den Testfahrten.

– Kanada wird nicht zurück in den Kalender kommen. Sagt Bernie Ecclestone. Hintergrund: die Betreiber zahlen zu wenig Geld und können auch nicht mehr aufbringen. Ecclestone hatte Montreal bisher im Kalender gelassen, weil die Hersteller das Rennen haben wollten. Aber genau die wollen jetzt auch mehr Geld und zudem sollen vor allem ab 2009 alle Teams gleichmäßig vom Geldkuchen profitieren. Ecclestone hat dann eine einfache Rechnung: „Wie viel Geld ist da? Wie viel Geld wollen die Investoren? Wie viel ich? Wie viel die Teams?“ Er rechnet das einfach pro Rennen aus, und in Kanada stimmt der Schnitt nicht mehr. Und damit ist Kanada raus, da die Region auch nicht mehr zahlen kann und will. Das alles hat natürlich auch wieder etwas mit der Politik hinter den Kulissen zu tun um die Hersteller unter Druck zu setzen, sich auf weitere Einsparungen einzulassen.

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14 Kommentare

basic-groove 17 Oktober, 2008 - 16:48

„Verkürzung der Rennen auf 250 km“

damit ist dann monza in einer dreiviertelstunde vorbei! ;)))

Prometheus 17 Oktober, 2008 - 16:59

Mal ein Vorschlag, wie es einfacher und schneller geht: Man könnte auch einfach die Formel 1 streichen und durch die in GP1 umbenannte Superleague Formula ersetzen. Dann haben sie doch alles, was sie wollen: ein „richtiges“ Knockout-Qualifying, ein komplettes Reverse Grid, 2 kurze Rennen und 100%ige Einheitsautos. Die Fußballvereine bezahlen das Ganze, weil die Banken ja kein Geld mehr haben. Und Bernies gelbe Karten und Medaillen würden auch dazu passen :-/

Sorry für das Rumgespinne, aber ich weiß echt nicht mehr, wo das noch hinführen soll…

DonDahlmann 17 Oktober, 2008 - 17:02

Ja, was wäre ein Witz. Aber es gibt wohl auch ein paar TV-Stationen, die gerne kürzere Rennen hätten. Die wollen mit Vor- und Nachberichterstattung nicht mehr als zweii Stunden planen. So ein Satellit kostet halt mehr, als die 34563434ste Ausstrahlung irgendeiner selbstproduzierten Billigserie.

foofighter 17 Oktober, 2008 - 17:21

dann sollen die sich halt mal unseren vorzeige-sender premiere anschauen. montags ein exklusive zusammenfassung wäre für die doch eine tolle alternative!

allgemein tue ich mich etwas schwer mit den vorschlägen, seit ich die F1 verfolge ist ein Rennen 300km lang. BASTA! und ich finde es auch naiv, und wie der mosley an der kostenschraube dreht. er kann sich doch jetzt schon denken wo das hinführt mit den einheitsmotoren. besser wäre es, die anzahl der motoren festzulegen, z.B. 5 pro Saison und die müssen am anfang der saison bei der FIA abgeben werden. Da kann dann keiner mehr dran basteln etc.

retch 17 Oktober, 2008 - 18:22

Oh Mann, die schaffen es auch noch, den schönsten und besten Sport kaputt zu regeln.

Ich 17 Oktober, 2008 - 19:00

Langsam wünsche ich mir wirklich, dass die Hersteller (inklusive Ferrari) ihre eigene Serie auf die Beine stellen, am besten auch zusammen mit den anderen F1-Teams.

Die F1 wird wird wirklich immer mehr ruiniert. Vielleicht werden all die Regeländerungen eines Tages wirklich zu spannenderen Rennen führen (ich glaube es nicht, im Gegenteil). Aber Königsklasse kann man das bald nicht mehr nennen. Einer der Eckpfeiler dafür ist nämlich auch die beste und neueste Technik.

Und jetzt will man auch noch die Rennen verkürzen? Was für ein Witz, die müssten sogar eher wieder etwas länger werden (jedes Rennen sollte etwa 2 Stunden dauern, würde ich sagen).

basic-groove 17 Oktober, 2008 - 19:21

also die stationen die es wollen…kann man schonmal als nascar kanditat streichen! :D

wieso macht man es nicht wie bei der CCWS damals. mit einen zeitlimit von 90min oder 115min (ist ja egal) und danach wird dann gefahren.

aber 2 stunden inkl. vorberichte und siegerehrung………na da…..

mik 17 Oktober, 2008 - 19:45

Ich schrieb:

Langsam wünsche ich mir wirklich, dass die Hersteller (inklusive Ferrari) ihre eigene Serie auf die Beine stellen, am besten auch zusammen mit den anderen F1-Teams.

In o.g. Artikel ist die Rede davon, dass die neuen Vorschläge von der FOTA, also der Teamvereinigung kommen. Unter dem Gesichtspunkt sowie dem Concorde Agreement und den Verträgen der Streckenbetreiber mit Bernie wird eine solche Serie wohl so schnell nicht Wirklichkeit werden…
Die Punkteregel ist doch interessant. Man könnte die Idee noch ausbauen und je einen Zusatzpunkt für meiste Führungsrunden und schnellste Rennrunde vergeben. Das wird doch in einigen Serien schon recht erfolreich praktiziert und fände bestimmt auch in der F1 Anklang.

NoteMe 17 Oktober, 2008 - 19:49

Einfach den Laden zusperren – die ultimative Sparmaßnahmen, und unweltfreundlicher als grüne Rillen und unsinnige KERSkisten obendrein.

xeniC 17 Oktober, 2008 - 20:26

KERS finde ich ansich eine interessante Technologie. Vorallem später für Straßenautos. Was mir aber überhaupt nicht ansagt ist, dass man wirklich die Motoren immer weiter benützen soll. Das kostet doch in den ersten 1-2 Jahren sicherlich noch mehr als das aktuelle Reglement mit zwei Rennen. Und wenn es dann 20 Motorschäden gibt, ist auch niemandem geholfen. Einfach mal so lassen.

Radkappen weg, ok! Rennenverkürzen, wtf? Die fahren doch heute schon auf einigen Strecken gerade mal 80 Minuten. Und wenns in Monaco regnet, schaffen wir auch nimmer die zwei Stunden Grenze ^^. Sinnloses palaver da. Hauptsache die eigentliche Show verkürzen und daurch auf spannendere Rennen hoffen. Geile Idee. Das einzige ist, man kann andere Strategien durch die großen Tanks fahren und muss den nicht mal komplett auftanken um 1 Stopps zusehen. So werden bestimmt auch die Top10 Fahrer öfters mal auf 1 Stop gehen auch die Top Teams.

Punkt für Q2? Warum? Sollen sie lieber im Rennen einführen. Dann könnte man eventuell noch Vollgas bis zum Ende erwarten.

dark-hawk 17 Oktober, 2008 - 21:01

Ich verstehe echt nicht wo das Problem liegt, wenn man die Kosten reduzieren will soll man halt die Kosten reduzieren und sich nicht irgendwelchen Blödsinn ausdenken. Einfach ein maximales Budget vorschreiben, zb 100Mio pro Team und Jahr. Fertig is. Dann gibt es nicht mehr solche krassen unterschiede wie heute wo Toyota 400Mio reinpumpt und Williams mit knapp an die 100 sich nur ein viertel davon leisten kann. All dieser andere Quatsch Einheitsmotoren, Kürzere Rennen (lächerlich um Benzin zu sparen oder was) und Testbeschränkungen usw bringen doch nix. Darf ein Team seine Kohle nicht mehr in die Motorenentwicklung stecken (was ja eigentlich der Hauptgrund für einen Hersteller ist dort aktiv zu sein) steckt das Team das Geld eben in die Aerodynamik, das Fahrwerk oder sonst wohin. Am Ende kommt aber immer das selbe raus, wer das größere Budget hat fährt weiter vorne (ok bei Toyota klappt das trotz der Kohle nicht so ganz gut).

NoteMe 17 Oktober, 2008 - 21:15

Das Problem von KERS ist, dass es nicht, wie von LederMax gern behauptet, die Entwicklung von Technologie für’s Straßenauto fördert, sondern eine singulär nutzlose Adaption einer Idee ist, die nur Geld kostet.

Man muss nur auf die Straße gucken, die Einführung von Elektromotoren ist eine technisch gelöste Aufgabe, das ganze Spektrum vom unterstützenden Mildhybrid, über den eigenständigen Vollhybrid bis zum komplett elektrisch betriebenen Auto ist entwickelt und eingeführt. Das einzige Problem aller dieses Fahrzeuge ist die Energiespeicherung. Und jetzt rate mal, welchen Teil KERS gerade komplett vernachlässigt? Genau.

Grandprix.com hat in den letzten Tagen darauf hingewiesen, dass Teams in ihren Simulationen darauf gekommen sind, dass KERS dann am besten funktioniert, wenn man die zusätzliche Energie nicht lange speichert, sondern gleich wieder in die nächste Beschleunigung investiert. Hier rächt sich, dass Motorsport aus Prinzip nur aus den zwei energetisch ungünstigsten Zuständen der Fortbewegung – Beschleunigung und Bremsen – besteht.

Logischer Weise entwickelt man für’s Rennauto also möglichst leichte Speicher, deren Haltezeit in der Regel ein paar Sekunden betragen muss, und die nur für Startphase und Boxenstopps ggf. längere Speicherdauern realisieren können sollten. Solche Speicher sind für Straßenautos ungeeignet.

Was von KERS bleibt sind Millionen verschenkte Entwicklungskosten pro Team, schwerer Autos mit höheren Verbrauch und ein paar grüne Gedanken. Mithin eine weitere teure Luftnummer, vorgeschrieben durch den Onkel mit der Peitsche.

Ralf G. 18 Oktober, 2008 - 00:23

Was da derzeit an Vorschlägen kursiert – meine Herren, einer schlimmer als der andere. Soll die ruhmreiche Formel-1-WM eine Showveranstaltung werden?

Einheitsmotor fände ich nicht schlecht, als es einst nur Cosworth-Motoren plus Ferrari gab, waren die Startfelder voll. „Weniger Autowerke – mehr Teams“ sollte das Motto sein. Die Werke sind die Auslöser des Problems der grenzenlosen Geldverschwendung, die Geldverbrenner sorgen dafür, dass demnächst nur noch 16 Autos am Start stehen.

Aber dieser Showkram mit verkürzten Rennen, gelben Karten, Goldmedaillen und was da noch alles kursiert: kompletter Humbug.

vettel 9 März, 2009 - 17:21

Hi, vor 2-3jahren hatte ich gedacht das der Trennt in längere Rennen geht. Der Bernie leidet leider an sauerstoffmangel in Gehirn, was deutlich Gesungheitsschädigend sein könnte für die F1. Die Fans fahren mittlerweile mehr km an die Strecke wie die rennautos im Rennen. Und wahrscheinlich werden die Tickets auch nicht mal günstiger. Noch ne absurdere Idee war mit den Einheitsmotoren. Dann können wir auch GP2 gucken. Es ist die Einzigste Rennserie mit verschiedenen Motoren das hat die F1 dahin gebracht wo es nur noch runtergehen kann. Wenn die zu doff sind das das geld richtig einzuteilen und nicht nur immer in die eigene Taschestecken zu stecken ginge das auch. Die Rennstrecken betreiber machen das auch noch alles mit. Die lassen sich doch noch vom Bernie ausnehemen. Soll er doch mit der F1 in den Osten und Nachtrennen fahren. Die Bauen immer neue (auch schöne) Strecken und dann stehen die da nach2Jahren und der Bernie is weg. siehe China oder Türkei. Die Americaner haben es schon kappiert obwohl die ja nie so schnell sind. WIR NOCH NICHT!!! Das is auch so en ding mit USF1 nur wegen dem F1 was in der eigen Rennserie fahren will sollen die Patentrechte zahlen. Da würde ich doch nicht mehr mitfahren. Was meint ihr zu allem???

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