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Formel Eins – Planlosigkeit in Singapur

von DonDahlmann
25 Kommentare

Man muss vermutlich Nelson Piquet in einem seiner (denke ich mir mal) letzten Rennen in der Formel Eins, sehr dankbar sein. Hätte er seinen Renault nicht so hübsch in die Mauer gedengelt, wäre die Safety Car Phase ausgeblieben, die das Feld hübsch durchmischt hat. Denn bis zum Mauerkuss des Brasilianers drohte das Rennen zu einem eben solchen Langweiler zu werden, wie Valencia. Die ersten 12 Runden tat sich nämlich gar nichts, und das Feld zog sich in beängstigender Art und Weise auseinander. Es sah eher aus wie ein Einzelzeitfahren und nicht wie ein richtiges Rennen. Doch in diesem Jahr haben ja schon etliche Rennen eine merkwürdige Wendung genommen, was an der Regel liegt, dass die Boxengasse dicht ist, wenn das Safety Car raus fährt. Und genau das machte gestern sehr viele Leute, sehr unglücklich.

Als erstes beschwerte sich BMW darüber, dass die Boxengassenregelung Blödsinn sein. Weil die Rennleitung in Singapur etwas zu lange wartete, musste Kubica rein, als man das noch nicht durfte und bekam dafür prompt einen 10 Sekunden Stopp/Go Strafe. Mario Theissen meinte nur: „Diese Regel stellt Rennen ohne das Zutun der Fahrer oder des Teams auf den Kopf.“ Klar – er hat alles Grund sich zu beklagen, denn das Rennen lief für ihn absolut nicht so, wie man es vermutlich vorher lange ausgerechnet und geplant hatte. Und was soll ich sagen: Das ist gut so.

Da sitzen Heerscharen von Ingenieuren und Techniker in Singapur und sonstwo auf der Welt. Se planen jede Runde ihrer Fahrer, sie versuchen die Runden der Konkurrenz zu beobachten. So passiert es dann, dass Rosberg in der zweiten Runde von seinem Renningenieur zu hören bekommt, dass sein Rennen gelaufen sei, weil Trulli vor ihm auf einer Ein-Stopp-Strategie sei. Man weiß alles, man berechnet sogar, woher und wie stark der Wind weht. Man will alles im Voraus planen, jeden Zufall eleminieren. Und dann kommt so eine Boxenregel und alles ist gelaufen.

Endlich! Das fällt mir dazu ein. Endlich kann man ein Rennen nicht mehr planen. Endlich geht es nicht mehr um dieses Asphaltschach, dass kein Zuschauer irgendwo auf der Welt versteht, und in dem es nur darum geht, jeden Zufall zu eliminieren. Ich will jetzt nicht sagen, dass man bei jedem Rennen seitens der Rennleitung eine Safety Car Phase einwerfen sollte, aber die Versuchung, einem Formel Eins Grand Prix wieder Spannung zu (und Überholvergänge) zu verpassen, in dem mal per Zufall eine kleine Pause hinter dem Sicherheitsfahrzeug einlegt, ist durchaus groß. Die Formel Eins fährt sonst auf klinisch glatten Asphaltbändern, auf denen sich die Wagen nicht mehr bewegen, weil offenbar jemand den Asphalt mit einer Wasserwaage verlegt hat, ihre vorgeplanten Rennen. Singapur hat gezeigt, dass es Spaß macht kann, wenn dazu noch in der Nacht, mal wieder ein paar Funken aufsteigen und man sieht, wie sich die Wagen auf der Strecke bewegen. So macht der Motorsport wieder Spaß.

Das Renault einen Sieg einfahren konnte – Zufall. Und ein netter Zufall für die Franzosen, die damit vermutlich Alonso werden halten können, sollte der nicht schon woanders unterschrieben haben. Renault hat sich den Sieg durchaus verdient, denn sie bisher eine gute zweite Saisonhälfte hingelegt. Vor allem nach der Sommerpause tauchte Alonso immer wieder vorne auf und konnte durchaus mitreden bei der Punktevergabe. Mittlerweile ist man durchaus auf der Höhe von BMW und sollte sich Alonso noch überlegen, wo er hin gehen möchte, dann dürfte der Sieg gestern und die Tatsache, dass man mit BMW gleich gezogen hat, obwohl man mit einem schwächeren Motor arbeiten muss, sicher eine Rolle spielen.

Und dann waren da noch die Probleme von Ferrari. Überall liest man heute, dass die Ampelanlage der Italiener Schuld sein soll, aber die ist es nicht alleine. Es gab in den letzten Jahren immer wieder solche Vorfälle und dies bei fast allen Teams. Mal zuckte der Lollypop Mann zu früh, gestern drückte irgendjemand zu früh auf einen Knopf. Kann passieren, vor allem in so einem hektischen Moment, wenn alle in der Box sind. Man wird aus dem Fehler lernen und die Sache verbessern. Es gab mal den Vorschlag, dass den Stopps ein Mindestzeitfenster verpasst, also dass die Wagen zehn oder zwölf Sekunden mindestens stehen bleiben müssen. Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee, um Unfälle zu vermeiden, denn in den letzten Rennen ist man doch mehrfach relativ knapp an einer Katastrophe vorbei geschrammt. Ferrari holte gestern keine Punkte – das erste Mal seit dem Imola GP von 2006!

In der WM hat das Rennen gestern aber nicht viel geändert. Die sieben Punkte, die Hamilton nun vor Massa liegt, bedeuten gar nichts, wie man in den letzten Jahren immer wieder gesehen hat. Denn beim nächsten Rennen kann das Pech auch mal wieder bei McLaren liegen, die es in diesem Rennen erstaunlicherweise mal geschafft haben, keine Strafe einzusammeln. In der Konstrukteurs WM sieht es allerdings ganz anders aus. Zum ersten Mal in diesem Jahr hat McLaren die Führung übernommen, wenn auch nur mit einem Punkt (135 zu 134). BMW liegt mit 120 Punkten aber auch noch auf der Lauer.

Fahrer des Tages war aber Nico Rosberg, der mit seinem zweiten Platz Williams vermutlich das Budget für 2009 gerettet hat. Das er trotz seiner Stop/Go Strafe noch zweiter werden konnte, dass er am Ende Hamilton hinter sich halten konnte und keinen Fehler machte, obwohl er teilweise auf der letzten Rille fuhr, war schon bemerkenswert. Schön, dass Rosberg auch mal wieder zeigen konnte, dass er zu den Besten im Feld gehört.

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25 Kommentare

Marcus 29 September, 2008 - 15:21

Also ich fand das Rennen schon bis zum Safety-Car unterhaltsam. Schließlich musste ja jeder an Trulli vorbei ;) Aber insgesamt macht so eine SC-Phase natürlich jedes Rennen interessanter. Darum sind Stadtrennen ohne große Auslaufzonen auch meistens interessanter als irgendwelche Strecken im Nirvana, wo selten die Notwendigkeit für ein SC besteht.

JanW 29 September, 2008 - 15:30

Hi Don!

Das klingt ja schon fast so, als ob Du Dich über Gelbphasen mit undurchsichtigem Ursprung wie in der NASCAR freuen würdest. Also meiner Meinung nach hat diese Safety Car Regelung mit der Sperrung der Boxengasse nur Sinn, wenn die Boxengasse dann auch schnellstmöglich wieder freigegeben wird.

Aber eigentlich sollte man das doch so handlen, dass die Boxeneinfahrt IMMER offen ist, aber die Boxenausfahrt dann gesperrt wird, wenn das Safety-Car gerade daran vorbeifährt. Ich dachte, so sei es auch.

Zum Thema Ferrari: Eine Einführung einer Mindeststandzeit finde ich schwachsinnig! Stattdessen sollte man solche „Unfälle“ (wobei es ja eigtl fast schon mutmaßlich hervorgerufen wird) hart bestrafen, d.h. mit mindestens einer Stop-and-Go-Strafe. Dann würden die Teams da schon eher darauf achten.

Die Boxenampel bei Ferrari fand ich eigentlich immer klasse, so spart man sich einen Mann, den man für bessere Zwecke nutzen kann. Aber dann sollte das System natürlich auch funktionieren. Der „Knöpfchendrücker“ hat mit Sicherheit nur freigegeben, dass die Reifen dran sind, aber das Sicherheitssystem am Tankschlauch hat versagt. Das darf nicht passieren!

Viele Grüße
Jan

JanW 29 September, 2008 - 15:32

Achso, was ich noch sagen wollte: Für mich hat die Formel 1 gerade deshalb einen so hohen Reiz, da nicht alles nur Show ist und viel Mathematik zählt!

xeniC 29 September, 2008 - 16:20

Die Boxenampel am Ende geht ja auf Rot, wenn das SC an Start und Ziel mit der Meute vorbei fährt ;).

Find die Boxenregel gut unterm SC. Nicht nur weil es mehr Spannung bringt, sondern weil es einfach sicherer ist in solchen Situationen. Sonst fahren die ja noch weiter 300 Sachen und gefährden irgendwelche Leute.

Hat mich gewundert, das bei der Debri nichts passiert ist bzw. keine SC. In so einem Kurs wie Singapore kannste da ja schlecht zwischen den Zäunen mal eben und dann zack, aufheben. War imo bissl fahrlässig von der FIA das einfach nur mit Gelb weiter machen zu lassen…

Prometheus 29 September, 2008 - 16:35

Also ich muss auch meinen Vorrednern beipflichten und dir mal wiedersprechen, Don. Das Rennen war auch vor dem ersten SC gut, eben weil die Fahrer auf unterschiedlichen Strategien waren. Abstände wurden mal größer und dann wieder kleiner (ich war sehr gespannt, ob Raikönnen wieder auf Hamilton hätte aufschließen können) und alle wollten an Trulli vorbei. Und der Funkspruch, den du zitierst, lautete, wenn ich mich recht erinnere, sinngemäß: „Entweder du überholst ihn, oder unser Rennen ist vorbei.“ Und das ist doch ein guter Funkspruch, den wir hören wollen ;-)

Ansonsten stimme ich JanW zu: Formel 1 ist eben die höchste Klasse des Motosports, es sind die besten Fahrer UND die besten Ingenieure im Spiel. Und grad letztere sind in der F1 so wichtig und das soll auch so sein. Wer konstruiert das beste Auto, wer baut den besten Motor, wer hat die beste Strategie. All das gehört in der Formel 1 dazu (stimmt leider gar nicht: die Motorenentwicklung ist ja eingefroren).

Und das NASCAR-Rennen gestern Abend war ja wohl die negativste Ausformung dessen, was du forderst – mehr Gelbphasen. Ich hab zur Rennhälfte abgeschaltet, denn nach 3 völlig unnötigen Gelbphasen, die rein der Wettbewerbsverzerrung dienen (auch gern mal euphemistisch „das Rennen spannender machen“ genannt), hatte ich einfach keine Lust mehr, das war mir zu albern. Ich hab zwar gehört, das Finish sei gut gewesen, aber das ist mir mittlerweile auch wurscht.

Ich gucke (meistens) gerne IRL und NASCAR, weil ich dort viel Action und Spannung geboten kriege. Aber den besten und ernsthaftesten Motorsport gibts immer noch – heute wie früher – in der Formel 1.

Toddy 29 September, 2008 - 16:37

Also ich fand es auch langweilig das Rennen bis auf die Gelphase was endlich die Reihenfolge durcheinder schüttelte.
Für mich ist bei der heutigen Formel1 kein Reiz mehr da als früher,es ist zuviel Elektronik im Spiel und es werden kaum richtige 2 kämpfe auf der Strecke gezeigt nur ab und zu in den hinteren Rängen,vorne fährt man immer gleich weg der Rest ist nur noch Strategie in der Boxengasse…..sorry das soll Rennen sein?
Punke ist für mich zweitrangig ,es sind nur 2 große Top Teams in der Formel 1 und der Rest fährt hinterher und man mus schauen wie dasTeam aufholen kann und wenn du in der Formel 1 einsteigen willst dann ist dein Zie nurl Ferarri oder Mercedes,kleinere Teams haben dagegen absolut Null Chance.
Wenn man Rennsport sehen will dann muß man auch ein gewisses Risiko eingehen sonst wird es langweilig für den Sport und für den Zuschauern.

Ich will eine Show und ein echtes Rennen sehen und keine Stratiegie in der Box,deswegen ist für mich ganz klar Nascar Nr.1
Echte Show echtes Rennen.

P.S.
Ich freue mich aber auf nächstes Jahr auf die neuen Regel änderungen in der F1 das könnte wieder interessant werden.

Toddy 29 September, 2008 - 16:59

Anhang
Den Funk Spruch den ich gehört habe gestern bei Truex der war noch geiler,da sagt doch tatsächlich zu Treux „Shut up an drive“ weil er sich über das handling beschwert hat.

Es werden immer Rennen geben die ab und zu langweilig werden ,gestern war es auch nicht so gut aber bei Dega wird es bestimmt wieder anders werden,zu Formel 1 sage ich nur seit einigen jahren ist es schon Mau,man sieht es schon an den Tribünen in der Formel 1 die nicht ausverkauft sind (außer der neuen Strecke in Singapore)
Formel 1 ist nur noch für hartgesottene

NoteMe 29 September, 2008 - 17:04

(1) Das größte Problem an den aktuellen Safety-Car-Regeln ist, dass man zu lange brauchte, um nach dem Herausfahren auch wirklich den Führenden hinterm Auto zu haben. Daran hängt nämlich auch die Länge der geschlossenen Boxengasse, was wiederum diese unsinnigen Zwangsstopps bei geschlossener Gasse vervielfacht.

2 Runden, um die Leute in die richtige Reihenfolge zu bringen sind bei 5+ km und 3+ Min pro Runde unter SC-Bedingungen einfach ein Scherz. Eine Runde muss reichen, die Boxengasse offen sein, sobald das SC das erste Mal daran vorbei fährt. Alles andere ist peinlich und führt zu solchen krummen Nummern wie gestern.

(2) Rosbergs gute Position darf man nicht überbewerten, er hat sie im Wesentlichen den Stewarts zu verdanken, die trotz klarer Rechtsposition 10+ Runden (inkl. SC-Phase) brauchten, um zu einem Urteil zu kommen. Was wäre passiert, wenn er nicht diese Bonusrunden an der Spitze geschenkt bekommen hätte? Er wäre ins hintere Mittelfeld abgestürzt und hätte nicht mal Punkte gemacht. Ausserdem wäre Hamilton in besserer Position gewesen, Alonso angreifen zu können.

(3) Clevere Strategie von Renault, fehlerlose Umsetzung durch Alonso und mit Piquet ein Teamkollege der zur genau richtigen Zeit für eine Safety-Car-Phase sorgt. Sowas nennt man wohl eine saubere Mannschaftsleistung!

Prometheus 29 September, 2008 - 17:05

@ Toddy: Wesen eines „Rennens“ ist es doch, dass am Ende der schnellste gewinnt. Bei F1-Rennen iohne SC-Phasen st das der Fall – manchmal liegt er mit 30 Sekunden vorn, dann war er eben einfach so viel besser als der Rest. Und das ist doch in Ordnung. Bei NASCAR-Rennen wären die Abstände zum Teil ähnlich groß, aber immer, wenn es der Rennleitung zu unspannend wird, weil der Führende mit 5 oder mehr Sekunden vorn liegt, gibts Fake-Gelb. Das bringt Spannung und ist ne gute Show, hat aber mit Rennen zum Teil nicht mehr so viel zu tun.

Ich freue mich auch auf die Regeländerungen nächstes Jahr in der F1, denn ich erhoffe mir davon, dass wenn ein schnelleres Auto hnter einem langsameren hängt, ein Überholmanöver stattfinden kann. Aber: Das Rennen in Valenica (was ja gern als Beispiel für schlechte 1-Rennen hergenommen wird) wäre auch mit 2009er Aero nicht anders verlaufen, denn: wenn nunmal der schnellste vorn ist, der zweitschnellste dahinter usw. dann gibt es nun mal schlicht und einfach keine Überholmanöver. Aber: am Ende gewinnt halt der schnellste. Valencia war kein besonders interessantes Rennen, das seh ich auch so. Aber wie oft hör ich Fußball-Fans jammern, das ein Spiel langweilig oder schlecht gewesen wäre – sowas gibts nun mal im Sport, manche Rennen/Spiele/Events sind langweilig. Aber dann gibt es eben wieder gute und dann freut man sich um so mehr :-)

Wolli 29 September, 2008 - 17:29

Mit Talladega wäre ich mir nicht so sicher,seit es das CoT gibt,gabs auch schon Single File Racing in Dega^^ Trotzdem ein Pflichtrennen,zum Glück hab ich Kansas ignoriert und bin voller Elan^^

Die F1 Rennen von heute sind doch schon in Ordnung,oder habt ihr nie Magny Cours 1996 erlebt?^^ Ne mal im Ernst,die Streuung war früher sagenhaft,die Fahrer oft drittklassig in einigen Teams ( Deletraz,Boullion und co) , dafür waren die Stars noch Persönlichkeiten, ein Senna,Mansell,Prost, qualifizierten sich teilweise mit 1 sek Unterschied zum nächsten, dafür wiederum können heutzutage mehr Fahrer gewinnen als z.b. zu den Turbozeiten ( es sei denn,der Tank war leer:)

Ich 29 September, 2008 - 17:39

Ich stelle mal eine Meinung in den Raum: Egal, wer dieses Jahr Weltmeister wird – der Titel ist so wenig wert wie seit vielen Jahren nicht mehr. Die Jahre der Dominanz eines Teams (hat ja nicht nur Ferrari schon geschafft) mögen für die Anhänger der anderen langweilig gewesen sein – aber wenigstens hat es dann ein Team samt Fahrern geschafft, dem Namen Königsklasse gerecht zu werden. Dieses Jahr erleben wir bei allen „Top“-Teams und „Top“-Fahrern so viele Fehler und Dummheiten, dass eigentlich niemand den Titel gewinnen, sondern die anderen ihn verloren haben würden. Und nur deshalb ist es in der Punktewertung so „spannend“.

PS: Die Safety-Car-Regeln sind eine Unverschämtheit gegenüber Fahrern, Teams und Zuschauern.

Dirk 29 September, 2008 - 18:56

Mal was anderes, was nicht mit dem Safety Car zu tun hat: The Big Picture hat wunderbare Bilder aus Singapur gesammelt, sehr sehenswert!

http://www.boston.com/bigpicture/2008/09/the_singapore_grand_prix.html

Wolli 29 September, 2008 - 19:10

das mit dem SC seh ich auch so,die F1 kommt damit einfach nicht klar. Die haben keine Erfahrung damit,z.b. kommt das SC mitten im Feld raus anstatt vor dem Führenden ( die Autos mussten so oder so durch die Trümmer ), dann gehen manche unter Rot tanken und alles dauerte zu lange.Manche Fahrer trödelten auch unter Gelb,anstatt zügig aufzuschliessen ( was natürlich auch wieder richtig ist wegen der Sicherheit). Meine Meinung ist,das richtige Timing bei der Rausfahrt des SC ( was nur kam wegen Bergung und nicht wegen verunfallten Piloten) und dann sollte es fix gehen.

xeniC 29 September, 2008 - 19:39

Man könnte ja einfach unter SC das Feld freezen und dann danach sortieren :D

burgi 29 September, 2008 - 19:43

Ich stimme Don in Sachen Safetycar voll zu! Wenn man sich mal Valencia anschaut, das war schon fast eine Frechheit gegenüber der Zuschauer. Und wenn wir dieses Jahr nicht schon so oft Glück mit schlechtem Wetter und Safetycar-Phasen gehabt hätten, wären die Rennen meist so langweilig wie in Valencia.
Wenn man nicht überholen kann und die Fahrzeuge nach dem Qualifying schon in der Perlenketten-Formation unterwegs sind, dann braucht man etwas Pfeffer im Spiel.

Nächstes Jahr wird die Spannung hoffentlich wieder daraus resultieren, dass sich Fahrer um den Sieg bekämpfen und nicht nur den besseren Reifendruck hatten und deshalb beim Stop um 0,3sek schneller waren…

Toddy 29 September, 2008 - 20:14

@Prometheus
Die gekünzelte Gelphase mag ich genauso wenig,egal wer vorne liegt da gebe ich dir Recht.
Ist bei mir auch ein Dorn im Auge.

D! 29 September, 2008 - 21:41

Also, ich fand das Rennen vor der SC Phase spannend, vor allem an der Spitze pendelten die Abstände immer ein wenig hin und her und im MIttelfeld hat Trulli für Aufsehen gesorgt. Nach der SC Phase bin ich fast eingeschlafen, weil irgendwie die Spannnug raus war und die Topteams nicht mehr so schnell waren, weil sie im Verkehr keine Kollision riskieren wollten. HAM musste ja auch nicht, weil MAS ja schön weit weg war… finde diese SC Regeln a la Nascar überhaupt nicht sinnvoll… in der nascar wird ja auch wesentlich häufiger getankt. In der Formel 1 waren am Ende die dann vorne und das nur wegen EINER SC Phase, die vorher schon tanken waren. Am besten wieder zurück auf Anfang und die Boxengasse immer offen lassen… so wie früher, dass hat das Feld auch durcheinander gewürfelt…

Jay 29 September, 2008 - 21:49

Die F1 braucht endlich mal gescheite Betankungsanlagen. Kann ja nicht sein das es jedes Rennen Probleme mit dem Tankschlauch gibt. Andere Rennserien( Indycar) machen es vor. Da gibst solche Probleme nie und die Indycar brauchen sogar mehr Kraftstoff.

hwk 30 September, 2008 - 09:22

wenn es Mindestzeitfenster für Boxenstopps gäbe, würden aller wahrscheinlichkeit nach alle Teams auf 1 Stopp fahren, da keiner künstlich Zeit verlieren möchte. Damit wäre auch keinem geholfen. Das einzigste wäre, pro Strecke eine fest gelegte Anzahl von Stopps zu verordnen, was aber auch nicht wirklich durchgesetzt werden kann.
Wenn die Tankanlage klemmt, die Teams bestrafen? auch keine gute Idee, weil die Tankanlagen ja zentral gestellt werden und nicht von den Teams entwickelt wurden.
Dummheit des Teams beim Stop bestrafen, ja.

Da steckt man wohl insgesamt in einem Dilemma. Künstlich erzeugte Regenschauer wären dochmal was ;-) aber nicht ernsthaft.
Mir erscheint es auch so, wie einige schon schrieben, dass keiner so recht mit den SC Phasen umgehen kann, da sie einfach zu selten sind. Es profitieren die, die kurz vorher getankt haben. Bei Nascar kommen halt die ganze Meute rein zu den SC Phasen, da man eh oft tanken muss und neue Reifen immer helfen. Dadurch gibt es meistens auch keine Monsterverschiebungen wie in der Formel1.

Bleibt nur die Hoffnung auf die neue Aerodynamik, Slicks und gute Kurse und agressive Fahrer.

Wolli 30 September, 2008 - 12:30

Also Probleme mit den Tankanlagen gabs in Singapur ja nun nicht oder? Sowohl Massa und Coulthard bretterten zu früh los,worauf der Schlauch abriss und durch den Abreissdruck verklemmte.Das die Sprinter an Massas Auto rumfummelten und nicht die starken Kerle, war nun Künstlerpech^^ der erste Ferrarimember,der an Massas Auto kam,hatte doch keinen Overall an und fummelte am Schlauch rum.Nicht auszudenken,wenn da noch ein Liter drin gewesen wäre.Sowas sollte man mal bestrafen,am besten 100 Millionen an die FIA überweisen^^ und die Ampel abschaffen,ich fordere den Lollipop Mann zurück ( oder alternativ ne hübsche Frau in Bikini hinstellen :)^^

ethone 30 September, 2008 - 14:03

NoteMe, du hast es auf den Punkt getroffen.
Sowohl die ewig lange Rumfahrerei bis man das Feld eingefangen hat (waren das wirklich nur zwei Runden? kam mir vor wie minimum drei) und die unglaublich lange Zeit bis die Sprachen ausgesprochen wurden.
NASCAR hat nun schon lange Erfahrung mit ihren vielen Yellows, wobei es auch einfacher ist auf einem Oval das Feld einzufangen und zusammenzuführen. Da geht übrigens meines Erachtens kein Weg dran vorbei. Mit Geschwindigkeit zur Box zurück ist immens gefährlich, vor allem mit dem Medical Car auf der Strecke.
Der einzige Vorteil einer auch unter dem SC sofort geöffneten Boxengasse wäre, dass der vorher herausgefahrene Vorsprung der vorderen Piloten noch für die Rangfolge nach dem Boxenstopp Relevanz besitzt. Und nur aus diesem Motiv eine andere, komplizierte und möglicherweise gefährlichere Lösung zu finden ist ethisch nicht zu rechtfertigen. Eine vorsprungkonservierende Lösung würde nur Teams wie Ferrari, McLaren oder BMW etwas bringen, nie den hinteren Teams.

Die Strafen bei zu frühem Boxenstopp auszusprechen darf auch nie im Leben so lange dauern. Das muss wie bei NASCAR innerhalb von 2-3 Minuten gehen. Soll die FIA doch einen Stewart abstellen, der anhand der objektiv gemessenen Werte die Strafen auspricht. Zu schnell in der Box, Frühstart, bei geschlossener Boxengasse ein- oder ausgefahren. Das ist messbare Fehlverhalten, wo nicht diverse Stewarts eine Untersuchung einleiten müssen.

xeniC 30 September, 2008 - 16:39

Naja die Strafen bei Kubica + Rosberg musste man doch garnicht Untersuchen. Es war doch ganz klar das die Boxengasse dicht war und diese Fahrer eine Stopp and Go bekommen. Ist doch so in den Regeln verankert. Das einzige was man Untersuchen könnte, die Ausfahrzeit vom SC und die Einfahrtzeit. Aber das wird doch eh alles automatisiert gespeichert am Computer.

Das SC muss ja auch irgendwann raussgeschickt werden. Gibt doch sogar zwei SC. Warum parkt man nicht einfach eines gen Streckenhälfte und das andere bei der Box? So könnte man das SC los schicken, was zuerst den führenden hat. Und wenn man die dann noch sortiert, dauerts halt noch mal minimum eine Runde. Die könnten sich ja schon mal schnellstmöglich in einer zweiten Fahrspur neben dem Leader einsortieren – wie in der NASCAR.

Dazu könnte man die in der Leadlap ja dann rein lassen, die bereits überrundeten Fahrzeugen werden dann danach am SC vorbei gewinkt und entrunden sich damit. Aber nein, die FIA möchts ja kompliziert haben!

aufmerksamer Leser 1 Oktober, 2008 - 04:02

Eine Möglichkeit wäre eine Geschwindigkeitsbegrenzung von beispielsweise 150km/h sobald die SC-Phase beginnt. Anschließend fängt das SC den führenden ein und reduziert die Geschwindigkeit auf 100km/h um so das ganze Feld einzusammeln. Die Boxengasse könnte auf bleiben, da kein Auto mit vollgas um den Kurs heizen kann und das Feld würde am Ende trotzdem beisammen sein.

xeniC 2 Oktober, 2008 - 19:19

Das hat die FIA ja mittels Elektrik vor. So eine Art Speedlimiter für SC-Phasen, dass dann wohl von der Rennleitung direkt aktiviert werden kann. Einfach nur sowas ins Regelwerk einzubringen, nutz eh nichts. Dann heitzen die dennoch weiter und bremsen höchsten vor den Speedmessungen ;-)

kubowski 4 Oktober, 2008 - 12:00

Interessante Artikel von René Hofmann in der SZ: Ist Piquet absichtlich in die Boxenmauer, um Fernando den Sieg zu ermöglichen?
http://www.sueddeutsche.de/sport/801/312714/text/

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