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F1 – Motorenstreit / NASCAR – Entscheidungen

von DonDahlmann
8 Kommentare

Seit dem Sieg von Torro Rosso in Monza ist die Diskussion um die Motorenregelung vollends ausgebrochen. Während Red Bull mit den Renault Motoren hinterher fährt, sorgt das STR für den ersten Sieg eines Red Bull Teams. Und das, obwohl ihr Chassis immer zwei bis drei Entwicklungsschritte hinter dem Mutter-Team herhinkt. Bei Red Bull sagt man offen, dass die Unterschiede zwischen beiden Teams bei den Motoren zu suchen und Renault kann sich offenbar nicht so richtig erklären, warum man so hinter hängt. Sicher ist: die Motoren von Mclaren und Ferrari entsprechen den FIA Regularien. Beide Motoren sind überprüft worden, zu letzt der Motor von Massa aus dem Spa Rennen. Was genau Ferrari, McLaren und BMW da an den äußeren Organen der Antriebe so rum fummeln weiß keiner so genau, aber es scheint teuer zu sein.

Denn Renault hat den Ernst der Lage erkannt und versprochen, sofort mehr Geld in die Entwicklung zu stecken. Das ist soll wohl auch ein Zeichen in Richtung Alonso sein, der sich scheinbar immer noch nicht entschlossen hat. Aber es ist nicht nur Renault – offenbar hat man bei Honda, denen man schon vor der Einfrierung der Motoren nachgesagt hat, die schwächsten Aggregate zu haben, auch nicht viel weiter gearbeitet, denn so miserabel kann das Chassis nun auch nicht sein, dass man sich mit einem zusammengebastelten Force India rumschlagen muss.

Was tun? Den Teams weiter freie Hand lassen? Das wird früher oder später dazu führen, dass die Graustufen des Reglements komplett ausgenutzt werden und die Sache komplett außer Kontrolle gerät. Wer fährt noch legal, wer nicht? Oder die Motoren so strikt reglementieren, dass man quasi einen Einheitsmotor hat, so wie das in der NASCAR der Fall ist? Oder geht man einfach den Weg, dass man die Motorleistung auf einen bestimmten Wert festlegt und die Motoren dann regelmäßig (i.e. nach jedem Rennen) überprüft und gegebenfalls einen Air Restrictor verpasst?

Bei den letzt genannten Varianten werden die Hersteller wohl Amok laufen. Bleibt vermutlich nur die Lösung, schnellstens eine neue Motorenformel aus dem Boden zu stampfen. 1.4 Liter Turbomotoren mit irgendwelchen Hybrid oder sonstigen Lösungen sind ja im Gespräch. Da sich aber in dem Punkt vor 2011 nichts tun wird, muss vorher was passieren, denn sonst artet die Aufrüstung weiter aus.

Formel Eins – Kundenchassis
Eigentlich ist die Sache ja vom Tisch. Ab 2010 müssen alle Team mit einem eigenen Chassis antreten, auch Torro Rosso, weswegen der Rennstall langfristig einen neuen Partner sucht, da Red Bull nicht mit zwei Teams unterwegs sein will. Was verständlich ist. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass Hersteller nicht gerade Schlange stehen, um die Serie zu kommen. Der 12te Slot von Prodrive wird ebenso leer bleiben, wie der von Super Aguri. Würde es da nicht mehr Sinn machen, Fremd-Chassis zu zu lassen? Ich kann die Bauchschmerzen, die die FIA, Williams und Force India in der Sache habe, durchaus nachvollziehen. Die Planung von Prodrive baute letztlich darauf auf, dass man ein zweites McLaren Team hingestellt hätte. Und das wollte niemand, weil dies die Kosten für alle Teams nach oben drückt. Ich frage mich aber, warum man nicht hin gehen kann, und über die FIA einen Fremdanbieter ins Boot holt. Panoz oder Dallara können durchaus ein Grundchassis herstellen, dass sie an interessierte Teams verkaufen, die das dann auf ihre Bedürfnisse anpassen können. Wie man bei Red Bull/STR sieht, kann man das offenbar auch machen, wenn man zwei verschiedene Motoren hat.

Das würde die Kosten drücken und auch den Anreiz erhöhen, in die Formel Eins einzusteigen. Aber auf mich hört ja wieder keiner. :)

NASCAR – News

– Dodge hat die Gerüchte, man würde sich nach 2009 aus dem Sprint Cup zurück ziehen, energisch demetiert:

We plan to continue as partners in NASCAR. We’re aware and have had discussion about GEM’s interest in adding a fourth car, but there’s never been discussion about running anything but a Dodge. Anything beyond that, we classify as pure speculation.

Zu Ganassi hat er sich nicht so deutlich geäußert, außer dass man „langfristige Verträge“ hätte. Da heißt ja nun nicht viel und der Ganassi/Waltrip Merger ist meiner Meinung nach immer noch heiß.

– Jay Frye, Teammanager von Red Bull, der seit Anfang des Jahres beim Team ist, hat seinen Vertrag mit RB USA verlängert. Zuvor war wohl Tony Stewart drauf und dran Frye zu Stewart/Haas zu holen. Das kann er jetzt vergessen. Frye hat auch gleich durchblicken lassen, dass AJ Allmendinger nicht sehr weit oben auf seiner Wunschliste steht. Offenbar will man es 2009 mit Scott Speed versuchen. Allmendinger soll Anfragen von einigen IRL Teams haben. Angeblich bemüht sich IRL Chef Tony George hinter den Kulissen darum, den US-Fahrer in die Serie zu holen, da man wohl gerne einen erfolgreichen US-Piloten in der Serie sehen möchte.

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8 Kommentare

Ich 18 September, 2008 - 19:48

Das unsinnige Einfrieren der Motoren wieder aufheben, Punkt. Entweder man hat den Anspruch, (auch technisch) Königsklasse zu sein oder nicht? Beim Racing bieten andere Serien oft deutlich mehr, die F1 zieht ihre Faszination auch stark aus der Technik. Sehr interessant finde ich daher die Idee, nur noch eine Spritmenge vorzugeben, die maximal verbraucht werden darf.

xeniC 18 September, 2008 - 20:26

Dann wären wir ja wieder in der Mitte der 80er. Als man nicht nach tanken durfte und dann sieht man wieder einige Autos ausrollen in den letzten Runden. Nein danke.

Manuel 18 September, 2008 - 21:40

Das würde wenigstens wieder zu spannenden Rennen führen (nicht nur, wenn’s nass ist). Auch im Hinblick auf KERS würde eine Spritobergrenze total Sinn machen. Wenn die Autos wieder zu schnell geworden sind, kann man auch sehr einfach die Rundenzeiten durch Verringerung des maximalen Verbrauchs runter bringen.

DonDahlmann 18 September, 2008 - 22:02

Ihr habt wohl alle keine Rennen in den 80er gesehen… die damalige Verbrauchsbegrenzung führte zu den langweiligsten Rennen, die die FormelEins je gesehen hat. Man fuhr rundenlang nur im Windschatten hinter einander her, versuchte ja nicht vorne zu sein, um nicht zu viel Sprit zu verbrauchen. Am Ende schieden nicht wenige dann noch mit einem leeren Tank in der letzten Runde aus. Das hat nun wirklich nichts mit Motorsport zu tun.

Manuel 18 September, 2008 - 22:11

Das mit dem rundenlang hintereinander herfahren kommt mir bekannt vor…das ist ja das, was ich von der heutigen Formel 1 kenne! Du hast recht, in den 80er habe ich noch keine oder wenig F1-Rennen gesehen. Trotzdem ärgere ich mich immer wieder, wenn ich 1,5 Stunden damit verbracht habe, keinen einzigen relevanten Überholvorgang gesehen zu haben und die einzige Spannung daraus entsteht, dass es Unterschiede in der Boxenstrategie gibt…
Die letzten beiden Rennen sind da die löbliche Ausnahme, weil es nass war. Ich bin aber heute noch froh, dass ich das Rennen in Valencia nicht sehen konnte. Ich muss sagen, dass spannendste in der heutigen F1 ist oft das Qualifying am Samstag.

Ich 18 September, 2008 - 23:10

„Rundenlang nur im Windschatten hinter einander her“? Das ist mehr als wir heute meist zu sehen bekommen. Im übrigen finde ich nicht, dass eine Spritbegrenzung nichts mit Rennsport zu tun hätte, denn es bietet für Teams und Fahrer Herausforderungen, die bei einer Einheitsserie fehlen. Und was Ausfälle angeht (die ich eh für unwahrscheinlich halte), die würden die WM vermutlich sogar spannender machen.

Klar ist auch, dass der Vorschlag kein Wundermittel wäre. Aber es geht einfach nicht an, in der Königsklasse alles vereinheitlichen und vorschreiben zu wollen.

NoteMe 19 September, 2008 - 01:41

Ich bin kein Freund der Mosley’schen Kostenverschieberegeln der letzten Jahre. Weg mit dem unsinnigen wie löchrigem Entwicklungsmoratorium. Weg mit den Mehr-Rennen-Motoren. Weg mit Sprit in der letzten Quali und festgelegten Abstimmugen. Weg mit dem Verbot von Ersatzwagen.

Und wenn wir schon einmal dabei sind, auch weg mit den Rillenreifen, weg mit den Elektronik- und Fahrwerks-Einschränkungen, weg mit dem Punktesystem gegen Sieger und für Eichhörnchen und her mit einer Aerodynamik-Begrenzung auf Monza-Niveau.

Puh. Das tat gut.

Eagel-F1 19 September, 2008 - 12:26

@NoteMe
Dem stimme ich voll zu. Außer bei der Aerodynamik braucht die F1 keine Beschrenkung. Ich bin ja sehr froh, dass man es zumindest bei den Reifen endlich verstanden hat. Der Witzbold, der diese Rillenreifen erfunden gehört nicht in den Rennsport (zumindest nicht in den Formelsport). Die Formel 1 hat genug Alleinstellungsmerkmale, da brauch man solche Scherze nicht. Wieso hat man die Reifenmischung nicht damals einfach härter gemacht, dann wären die Rundenzeiten schon von alleine ganz schnell wieder gesunken.

Man sollte ja generell mal öfter auf die Fans hören, das gilt auch für andere Rennserien…
Aber wie Don selbst schon schreibt, auf „Außenstehende“ wird ja selten bis nie gehört, es könnt ja Macht verloren gehen.

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