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A1 GP Taupo / Lexus nicht in der DTM / Super Aguri verkauft? / TV am Wochenende

von DonDahlmann
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Die Super Aguri Story ist wirklich spannend, weil sie viel über die geschäftlichen Hintergründer der Formel Eins preis gibt. Aber erst einmal zum Tagesgeschäft

A1 – Taupo
Heute fängt die Motorsportsaison 2008 richtig an. Die A1 Serie geht in Neuseeland an den Start und beendet somit die motorsportfreien Wochenenden seit Dezember. Der Kurs in Taupo ist nicht schlecht. Etwas eng, aber hübsch schnell und doch mit vielen, sehr fordernden Kurvenkombinationen. Ich bin den bisher nur einmal in einer Simulation bei GTL gefahren und hatte meine Mühe. Die Start/Ziel Gerade ist kurz, aber die dort hin führt ist dafür umso länger. Dort hat man allerdings noch eine zusätzliche Schikane eingebaut. Es gab im letzten Jahr schon etliche Klagen wegen der engen Auslaufzonen und man hatte dem Veranstalter wohl gesagt, dass sich da was ändern müsse. Schön sieht der Haken ja nicht gerade aus.

Bei den Fahrern gibt es wenig Neuigkeiten. Christian Vietoris darf statt Michael Ammermüller wieder ran, aber ich gehe mal davon aus, dass dies und das Rennen in Australien, seine letzte Chance ist. Ammermüller fiel bei den bisherigen Rennen zwar vor allem durch seine ruppige Fahrweise auf, aber eben auch mit einem Sieg im Sprintrennen in Sepang. Bei den anderen Teams gibt es wenig Neuigkeiten.

In der Meisterschaft führt die Schweiz mit 79 Punkten vor Frankreich (60) und Neuseeland (59). Deutschland liegt schon ziemlich abgeschlagen auf Rang acht mit 37 Zählern. Das erste Training sah dann auch wieder die Franzosen vorne, Vietoris landete mit vier Zehnteln Rückstand auf Platz vier.

Das Rennen wird von Permiere live übertragen. Dank des Zeitunterschieds nach Neuseeland ist es auch nicht sooo spät. Die Übertragung geht in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2.45 Uhr los.

DTM – Kein Lexus
Nach einer Woche voller Spekulationen ist jetzt wohl amtlich: Lexus wird den IS-F nicht in der DTM einsetzen. Zumindest nicht in diesem Jahr. Es wurde in den letzten Wochen viel hin und her gerätselt, was das eigentlich für en Chassis ist, auf dem der Lexus aufsitzt. In einigen Foren spekulierte man auf ein altes DTM Vectra Chassis, was wohl, zumindest nach Meinung der Autobild Sport auch so ist. Offenbar hat Toyota ein altes Chassis gekauft und will das jetzt in der Super GT in Japan einsetzen. Das die beiden Serien sich ähnlich sind, weiß ich, aber so ähnlich? Außerdem ist Lexus schon in der großen 500er Klasse mit dem sehr erfolgreichen SC 430 dort vertreten. In der kleinen 300er, die eher den GT Regeln in Europa entspricht, könnte man den IS-F natürlich einsetzen, aber gegen den übermächtigen Shiden und die biestig schnellen RX-7 wird man wohl mit einem drei Jahren alten Chassis Probleme haben. Vielleicht will Lexus dieses Jahr auch erst einmal den Wagen studieren, um 2009 einen eigenen Wagen aufzubauen mit dem man dann 2010 an den Start, wenn die neuen DTM Regeln kommen sollen. Es ist nicht ungewöhnlich für einen japanischen Konzern mit viel Geld, dass man ein komplettes Testteam aufbaut um mal zu sehen was geht. Honda hatte das in den 90er Jahren mit einem kompletten F1 Team gemacht. Man hatte sogar ein eignes Chassis gebaut, entschied sich aber gegen einen Einsatz als Werksteam.

F1 – Super Aguri angeblich verkauft
Jetzt wird es wenig kompliziert, aber umso spannender. Es ist seit Monaten klar, das dem Team Super Aguri das Geld ausgeht. Nach den Schwierigkeiten von Hauptsponsor „United SS“, ein Ölkonzern, stand man ohne Sponsor und Geld da. So kann man natürlich nicht weitermachen. Aguri Suzuki, dem 50% des Rennstalls gehören, hat wohl bei Honda angeklopft, denen die restlichen 50% gehören, doch die haben genügend eigene Probleme. Seit letztem Sommer gibt es immer wieder Gerüchte, dass der spanische Geschäftsmann Alejandro Agag ins Team einsteigen will. Der war bis zu diesem Zeitpunkt aber noch mit dem Prodrive Team in Verhandlungen. Seit dem dieses Projekt gestorben ist, haben sich die Verhandlungen wohl intensiviert.

Den Namen Alejandro Agag hat man so vorher auch noch nicht gehört, doch seine Verbindungen in die Formel Eins sind ziemlich stark. Er selbst ist gerade mal 40 Jahre alt, und stammt aus einer reichen belgisch/spanischen Bankiersfamilie. Agag hat sich eine Zeit als Politker versucht und auf diesem Wege auch den ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten Jose Maria Aznar kennengelernt, dessen Tochter er praktischerweise 2002 heiratete. Über Aznar wiederum soll er Silvio Berlusconio getroffen haben, der nun wieder eng mit Falvio Briatore befreundet ist. Agag stieg 2002 aus der Politk aus und in die Wirtschaft ein. Als erstes kaufte er die Übertragungsrechte für die Formel Eins. Und zwar bevor aus Fernando Alonso ein Megastar wurde. Die Rechte erlangte er über eine Firma namens Stacourt ltd. von Bernie Ecclestone für ein Butterbrot (verhältnismäßig) und verkaufte sie zwei Jahre später für einen jährlich zu zahlenden zweistelligen Millionenbetrag an den spanischen Privatsender Telecinco weiter, der 1990 von Berlusconi durch dessen Firma Mediaset gegründet wurde und die bis heute 50.1% der Anteile des Senders hält. Teilhaber bei Stacourt ltd. ist unter anderem auch ein gewisser Flavio Briatore. Wer mehr zu Briatores unglaublichem Firmengeflecht lesen will sollte sich diesen Artikel vom L’Espresso durchlesen. (Google übersetzt ihn recht brauchbar)

Die Verbindung zu Briatore und zu Bernie Ecclestone geht aber noch weiter. Bekanntermaßen haben sich der Italiener und der Brite im letzten Jahr beim englischen Fußballclub Queens Park Rangers eingekauft. Abgewickelt wurde der Deal teilweise durch Sarita Capital, eine Firma von Braitore. Im Aufsichtsrat des Clubs sitzen seitdem Briatore, Ecclestone, Alejandro Agag und Bruno Michel, der Veranstalter der GP2/GP2Asia Serie.

Mit anderen Worten: die Geschäftsbeziehungen zwischen Briatore und Agag sind ziemlich eng. Der Spanier will offenbar unbedingt in der F1 investieren, und nach dem Rückzieher von Prodrive hat Briatore ihn wohl mit Aguri Suzuki in Verbindung gebracht. Was nicht schwer war, denn Daniele Audetto, der Managing Director von Super Aguri, war eine ganze Zeit lang bei Renault F1 als Business Developer beschäftigt. Zudem kennt man sich noch aus sehr alten F1 Tagen, als Briatore sich mal bei Ligier eingekauft hatte, wo Audetto damals beschäftigt war. Die Frage ist jetzt: Steigt Agag mit eigenem Geld bei Super Aguri ein, oder steckt Briatore dort auch wieder mit drin?

Für das Super Aguri Team ist die Sache auf jeden Fall nicht schlecht. Es ist klar, dass man frisches Geld braucht ohne das man vermutlich die Saison 2008 nicht überstehen würde. Ecclestone kann sich aber nicht leisten, dass ein weiteres Team durch den Rost fällt. Soweit ich weiß garantiert er den Veranstaltern zwar nur 20 startende Wagen, aber eine weitere Absage eines Teams nach dem Debakel um Prodrive will man sich vermutlich auch nicht leisten. Interessant ist es allemal, wie eng die Geschäftsverbindungen zwischen einigen Protagonisten in der Formel Eins sind.

Und sonst?
Die Champcar Serie hat einen TV Deal abgeschlossen. Diese Saison wird komplett von ABC/ESPN übertragen, allerdings schiebt man die Rennen zwischen ABC, ESPN und ESPN 2 hin und her. Dazu kommt, dass nur noch wenige Rennen live übertragen werden. Selbst das Auftaktrennen wird in den USA nur als Aufzeichnung zu sehen sein. Die Probleme der Serie werden dadurch nicht unbedingt kleiner. Mittlerweile ist man als Serie auf einen Stand angekommen, der so unwichtig ist, dass man die Rennen nicht mal mehr live zeigen mag. Das ist nicht gut für die Sponsoren, die vermutlich keine Lust haben, irgendwann im Sonntagabendprogramm zu verschwinden.

McLaren hat den Vertrag mit Lewis Hamilton bis zum Jahr 2012 verlängert. Damit einhergegangen ist vermutlich auch ein massiver Anstieg seines Gehalts.

19.01.2008

Aufz. 13:55 Uhr V8 Lites Winton 2007 MotorsTV
Aufz. 21:00 Uhr ARCA Toledo 2007 MotorsTV
Aufz. 21:15 Uhr A1 GP Zuhai PREM

20.01.2008

LIVE 02:45 Uhr A1 GP Taupo PREM
Aufz. 16:10 Uhr ARCA Toledo 2007 MotorsTV
Aufz. 17:00 Uhr A1 GP Zhuhai PREM
Aufz. 18:20 Uhr ARCA Toledo 2007 MotorsTV

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1 Kommentare

Dirk 18 Januar, 2008 - 18:51

Laut motorsport-total sollen es rund 100 Millionen Euro sein, die Hamilton für die 5 Jahre bekommen soll, also 20 Millionen pro Jahr. Damit ist er auf einen Schlag bei den Topverdienern dabei. Guter Deal für ihn – und für McLaren auch, wenn er mindestens zwei Titel holt.

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