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Nochmal DTM

von DonDahlmann
4 Kommentare

Hurra, mein Netz geht wieder. Nachdem ich herausgefunden habe, dass der WLAN Router, der laut Siemens für ADSL2 geeignet ist, das gar nicht kann, war der Frust groß. Aber im Internet findet man ja alles, so auch eine Anleitung, wie man eine fremde (!) Firmware auf den Router packt und der dann wieder geht. Wegen des Ausfalls stapelt sich hier aber die Arbeit und ich muss mich um andere Sachen kümmern. Aber ein Wort noch zur DTM.

Das Mercedes gerade von einem PR Desaster ins nächste rutscht ist an sich schon erstaunlich. Auf der anderen Seite muss sich die DTM auch die Frage gefallen lassen, was für einen Sport man eigentlich will. Diese Nadelstreifen Geschichte der DTM, wo alle nett zueinander sind, oder doch mehr Hemdsärmligkeit?

Keine Frage, die Rüpeleien der Mercedes Fahrer am Wochenende waren deutlich übertrieben. So kann und sollte man nicht mit seinem Gegner umgehen. Anklopfen ok, gezielt abschiessen ist nicht sportlich. Aber es gibt ja auch noch Zwischentöne. In der NASCAR wird auch hart gefahren, wie man am Wochenende mal wieder sehen konnte und auf Rundstrecken gehört das Rempeln zum guten Ton. Solange man sich nicht ganz aus dem Rennen kegelt. Bisher war die DTM schön sauber. Man bremste höflich ein wenig früher, oder ließ sich eine Strassenbreite Platz. Alles schön geordnet und sauber, wo wie die PR Strategen sich das auch wünschen. Aber will das der Fan sehen? Ich bin mir sicher, dass das Rennen in Hockenheim gerade wegen der Vorfälle in Barcelona mehr Zuschauer an der Strecke und an den TV Geräten haben wird als jedes andere Rennen zuvor. Denn Zweikämpfe und zwar solche, bei denen es auch mal ruppig zu geht, gehören zum Sport. Ich mag keine Rennen, in denen sich die Gegner von der Strasse räumen, aber ich mag Situationen, wo sich zwei oder mehr Lager gegenüber stehen. Ich erinnere mich gerne an die sehr hitzigen Zweikämpfe zwischen Ford und BMW, Alfa und BMW und all die anderen Jahre, in denen man sich mit allen Tricks begegnete. Die BTCC zum Beispiel war/ist auch so ein schönes Beispiel dafür was passieren kann, wenn sich zwei oder mehr Marken gegenüberstehen. Die NASCAR ist ein anderes, auch wenn die Marken bisher dort nicht so im Vordergrund gestanden haben, was sich aber durch den Einstieg von Toyota geändert hat.

Bisher war mir die DTM meist zu glatt, zu artifiziell. Die Protagonisten, so sympathisch mir die meisten sind, waren in den Interviews oft zu beherrscht und unauffällig. Ein Ekström, der Tacheles redet ist mir lieber, als ein einer, der brav sagt, dass alles toll war. Das Rennen in Barcelona könnte der DTM, bei aller Unsportlichkeit, gut getan haben. Endlich nicht mehr Rennen die den passenden Hintergrund zu den petits fours liefern, sondern ein wenig mehr Kontaktsport mit einer echten Rivalität. Wenn es der DTM gelingt die Unsportlichkeit von Mercedes zu elimieren, aber die Hemdsärmligkeit zu bewahren, könnte die Serie, nach einer wirklich guten Saison in diesem Jahr, richtig durchstarten. Vielleicht kommen dann auch mal andere Hersteller, denn es macht ja mehr Spaß sich gegen zwei harte Gegner durchzusetzen, anstatt zu versuchen, Einlass in die VIP Lounge zu bekommen.

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4 Kommentare

Dirk 24 September, 2007 - 20:56

Ich stimme dir im Prinzip zu, dass die DTM ruhig etwas ruppiger im Grundtenor sein könnte, denn mal hinten anklopfen ist vollkommen ok, und Lackaustausch beim Überholversuch auch. Die Aktionen von gestern gingen aber gar nicht, Hakkinen hatte seinen Bremspunkt so weit nach vorne gelegt, dass er keine Chance mehr hatte, und La Rosas Aktion, darüber muss man wirklich nicht reden.

Die DTM hat aber auch ein rein technisches Problem, was diese Art des Fahrens angeht, und das wird auch ein Grund sein, dass die Fahrer normalerweise vorsichtiger zu Werke gehen: Das ganze Flügel- und Leitwerk an Radkästen etc, mit denen die Fahrzeuge auf maximalen Abtrieb getrimmt werden, geht sehr schnell flöten beim leichten Kontakt. Dadurch verlieren die Fahrzeuge an Abtrieb und werden langsamer, was im Rennen dann doch einige Sekunden ausmachen kann, die entscheidend sein können für ein paar Plätze. Daher halten die sich zurück, weil die eben nicht langsamer sein wollen (zugegeben, das ist reine Theorie von mir). Abhilfe: Vom Reglement her den Kram an den Seitenkästen verbieten, nur noch Front- und Heckflügel, und gut ists.

Andreas (raceworks.de) 25 September, 2007 - 12:35

Ich finde das alle ein bisschen übertrieben. Vor allem was Audi gemacht hat. Das die Häkkinen Aktion Absicht war kann gut sein, es sah jedenfalls schwer so aus.

Ekström allerdings ist es selber Schuld. Er kann nicht erwarten das la Rosa brav danke sagt und zurücksteckt wenn er von Eki in die Wiese gedrängt wird. Da wird dagegengehalten, das tut jeder richtige Rennfahrer. Hätte Eki 2 Kurven gewartet hätte er la Rosa locker überholen können. Dem sind schlicht und einfach die Nerven durchgegangen und das nicht zum ersten mal.

Und mal abgesehen davon war man bei Audi nicht anders eingestellt. Als Spengler auf Luhr aufgeschlossen ist und vorbei wollte konnte man gut beobachten was Luhr im Fall der Fälle gemacht hätte. In Turn 1 hätte er es ja auch beinahe geschafft.

Und zum Spengler gegen Rockenfeller gibt es auch nicht viel zu sagen.

Es gab Zeiten da war sowas ein Paradebeispiel für Tourenwagensport. Am ganzen Wochenende liefen in Barcelona auf den Monitoren Abends die Aufzeichnungen der alten DTM Rennen. Da wurde nicht anders gefahren, und es haben alle geliebt.

Audi hat die Meisterschaft verbockt und das schon am Samstag oder sogar noch vorher. Die sind jetzt schlicht und einfach beleidigt und wollen es an Mercedes bzw. der DTM auslassen.

Keiner von beiden Herstellern ist unschuldig, auch Audi nicht. Und mal abgesehen von der ganzen Aufregung war dass das beste Rennen was ich seit langem gesehen habe.

BTW: Kann mir eigentlich mal jemand erklären wofür Spengler ide Durchfahrtsstrafe bekommen hat.

DonDahlmann 26 September, 2007 - 18:59

Sorry, Andreas, Dein Kommentar war, warum auch immer, im Spamfilter hängen geblieben. Sollte jetzt nicht mehr vorkommen.

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